Geschäftzahlen des apetito catering Konzerns
18. Mai 2021
Maßgeschneidertes Catering im Fokus
Die Geschäftszahlen des apetito catering Konzerns
apetito catering Konzern
Der apetito catering Konzern hat im Geschäftsjahr 2020 einen Konzernumsatz von 193 Millionen Euro erzielt. Der Rückgang um 16,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr war ausschließlich auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Hingegen konnte die apss GmbH, die infrastrukturelle Dienstleistungen und Unterhaltsreinigung im Care-Markt abdeckt, aufgrund erhöhter Hygieneaufwendungen in den Kundenbetrieben einen deutlichen Anstieg verzeichnen. Durch die Neukundenakquise und der weiterhin geringen Kundenabschmelze konnten die Auswirkungen der Pandemie abgemildert werden.
Der Umsatz verteilt sich wie folgt auf die Segmente: Business & Industries 41 Prozent, Care 35 Prozent und Schulen & Kitas 24 Prozent. Zusätzlich erwirtschaftete der Catering-Konzern einen Catering-Umsatz mit Service-Gesellschaften. Dieser lag konsolidiert bei 74,7 Millionen Euro und damit fast 2 Prozent höher als im Vorjahr. „Wir sind von der Corona-Krise stark getroffen. Insgesamt haben wir das aber aufgefangen und geschafft, ein anständiges Ergebnis zu erzielen“, sagt Andreas Oellerich, Geschäftsführer apetito catering Konzern, anlässlich der Bilanzpressekonferenz.
Die Cateringgesellschaft inklusive der Service-Gesellschaften beschäftigte im Jahresdurchschnitt 7.040 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 7.196) in 656 Kundenbetrieben (Vorjahr: 617). Die Mitarbeiter sind direkt vor Ort in den Häusern und Einrichtungen der Kunden tätig. „Gemäß unserem Konzeptanspruch ‚Catering ist Maßarbeit‘ gehen wir individuell auf die Bedürfnisse unserer Kunden ein.“
Dass das Unternehmen mit diesem Ansatz auf dem richtigen Weg ist, bestätigt die erneute Auszeichnung als Service-Champion. In Deutschlands größtem Service-Ranking belegte der Konzern zum fünften Mal in Folge den ersten Rang bei den Contract-Caterern. Der apetito catering Konzern gehört zu den führenden drei Cateringunternehmen in Deutschland.
Auswirkungen durch Corona
In der Betriebsgastronomie, dem Care-Markt sowie der Schul- und Kitaverpflegung war der apetito catering Konzern mit ganz unterschiedlichen Ausprägungen und Anforderungen konfrontiert. Das Sicherstellen der Verpflegungsleistung insbesondere in den Kliniken, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen hatte höchste Priorität. Hier hat das Unternehmen einen wichtigen Beitrag geleistet. Im Bereich Business sowie Schulen und Kitas war vor allem Flexibilität gefragt – ob in Form von Hygienekonzepten, Notbetrieben und Leitsystemen für die Gäste, digitalen Vorbestell-Möglichkeiten, To-go-Angeboten fürs Homeoffice oder den Verzehr am Arbeitsplatz.
Die Digitalisierung hat auch im Catering-Markt einen riesigen Anschub erhalten. „Viele Prozesse wurden deutlich schneller digitalisiert als geplant. Kurze Entscheidungswege waren und sind dabei unser großer Vorteil als national agierendes Familienunternehmen“, sagt Oellerich. Neben der mobilen Bestellung und Bezahlung stand die Kommunikation via App im Fokus – sowohl in Richtung Kunden und Gäste, als auch intern in Richtung der Mitarbeitenden.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021
Die Corona-Pandemie hat große Auswirkungen auf die Catering-Branche. „Mit Blick auf die nächsten Jahre bin ich aber optimistisch. Wir werden weiter in den drei Segmenten vertreten sein, in denen wir erfolgreich sind: im Care-Markt mit Senioreneinrichtungen und Krankenhäusern, in der Betriebsverpflegung und im Schul- und Kita-Markt. Im Bereich Senioreneinrichtungen sind wir Marktführer und neuerdings auch im Bereich Schul- und Kitaverpflegung. Wir haben das ehrgeizige Ziel, den Vorsprung unbedingt zu festigen“, so der Geschäftsführer. „Wir bewegen uns in Märkten, die schnelllebig und herausfordernd sind. Gleichzeitig geht es beim Essen um einen der schönsten Genüsse der Welt. Hier wollen wir weiterhin Akzente setzen.“
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auf den Konzern wurden in der Planung für 2021 berücksichtigt, ließen sich aber zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin nicht verlässlich abschätzen, da die zeitliche Dimension der Schließung von Schulen, Kindertagesstätten und Betriebsrestaurants nicht verlässlich vorauszusagen sei. Dennoch gehe apetito catering von einem positiven Konzernjahresergebnis 2021 aus.
Ein besonderes Augenmerk liege weiter auf der konsequenten Verfolgung des Anspruchs „Catering ist Maßarbeit“. „Wenn wir als Caterer an unserer gastronomischen Kompetenz festhalten und Top-Leistung bieten, haben wir die Chance, unsere Kunden und Gäste zu begeistern und uns damit Wettbewerbsvorteile zu sichern“, so Oellerich.
apetito liegt erneut über einer Milliarde Umsatz
Bericht über erfolgreiches Jahr 2020
Die apetito Firmengruppe
Die apetito Firmengruppe hat im Jahr 2020 trotz der Corona-Lage am Erfolg festhalten können. Die Umsätze blieben mit 1.030 Mio. Euro etwa auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 1.035 Mio. Euro). Damit kann das international tätige Familienunternehmen mit Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Rheine den Erfolgskurs halten. „Die Diversität in unserem Portfolio hat dazu geführt, dass wir wiederholt die Grenze der eine Milliarde Euro Umsatz überschritten haben – zum zweiten Mal in der Geschichte der Firmengruppe“, sagt apetito Vorstandssprecher Guido Hildebrandt anlässlich der Bilanzpressekonferenz. „Vor dem Hintergrund der Pandemie ist das eine beachtliche Leistung.“
Was sich pandemie-bedingt deutlich verändert hat, sind die Anteile der Geschäftssegmente an Umsatz und Ergebnis. Während die B2B-Märkte – etwa im Bereich Kindertagesstätten, Schulen und Betriebsrestaurants – sehr viel schwächer abgeschnitten haben als ursprünglich geplant, haben sich die B2C-Märkte – zum Beispiel die Verpflegung von Seniorinnen und Senioren zuhause – sehr viel stärker entwickelt – gerade auch international. „Das hat uns herausgefordert, wir hatten eine völlig neue Situation zu managen. An vielen Stellen war ein schnelles Umdenken gefordert: Von der Beschaffung, über das Kochen bis hin zur Logistik. Aber unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben es mit viel Kreativität geschafft, sich auf die geänderte Nachfrage einzustellen“, erklärt Hildebrandt. Im zurückliegenden Jahr waren insgesamt 11.789 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Unternehmen der apetito Firmengruppe tätig.
Verpflegung von Seniorinnen und Senioren zuhause besonders stark
Vor allem der Bereich Essen auf Rädern und damit die Verpflegung von Seniorinnen und Senioren zuhause wuchs stark. In Deutschland stiegen die Umsätze um 23 Prozent. Besonders groß war die Nachfrage in den Auslandsgesellschaften: Die britische Konzerngesellschaft apetito Ltd. verbesserte ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr erheblich. Das gleiche gilt für den Umsatz der beiden kanadischen Gesellschaften apetito Canada und apetito HFS Ltd. sowie für das noch junge amerikanische Geschäft. Das Joint Venture mit dem spanischen Cateringunternehmen ARCASA apetito konnte seine Umsatzerlöse ebenfalls erneut steigern.
Der apetito AG Konzern
Die Geschäftsaktivitäten des apetito AG Konzerns (apetito AG mit Tochtergesellschaften im In- und Ausland) konzentrierten sich national wie international auf das System- und Retailgeschäft.
Der apetito AG Konzern konnte im Geschäftsjahr 2020 ein Umsatzwachstum von 6,9 Prozent auf 792 Millionen Euro erzielen (Vorjahr: 741 Mio. Euro). Der Konzerngewinn nach Steuern steigerte sich auf 50 Millionen Euro (Vorjahr: 47 Mio. Euro). Auszahlungen für Investitionen wurden im Geschäftsjahr 2020 aufgrund der Corona-Situation ganz bewusst „auf Sicht“ durchgeführt. Sie beliefen sich auf 32 Millionen Euro und lagen damit deutlich unter dem Vorjahr (51 Millionen Euro). Die Summe wurde vor allem für Ersatzinvestitionen aufgewendet. Im zurückliegenden Geschäftsjahr wurden im apetito AG Konzern 58 Prozent des Umsatzes in Deutschland, 42 Prozent im Ausland erzielt.
Einbußen im Systemgeschäft
Konzernweit zeigten sich in den internationalen Gesellschaften vergleichbare Tendenzen: Die B2B-Märkte verliefen stark rückläufig, während die Umsatzentwicklung in den B2C-Märkten positiv war. Im Detail ergaben sich folgende Effekte in den Konzerngesellschaften: Die apetito AG musste im deutschen Systemgeschäft extreme Umsatzeinbußen hinnehmen. Insbesondere die Märkte der Gemeinschaftsverpflegung verzeichneten teils kräftige Umsatzrückgänge, die Märkte der Individualverpflegung dagegen notierten deutliche Zuwächse.
COSTA auf Wachstumskurs
Im Retailgeschäft verzeichnete die COSTA Meeresspezialitäten GmbH & Co. KG ein sehr erfreuliches, deutliches Wachstum.
COSTA wuchs im deutschen Markt überproportional im TK-Fisch-Markt und gewann Marktanteile. Die Marktführerschaft bei Garnelen konnte deutlich ausgebaut werden. In den Segmenten Fischfilets, Garnelen und Tintenfisch stammte der jeweils stärkste Einzelartikel im Gesamtmarkt von COSTA. Auch in Frankreich konnte COSTA seine Position als Marktführer im Bereich Meeresfrüchte bestätigen.
Die apetito convenience AG & Co. KG erzielte im Berichtsjahr ebenfalls ein deutliches Umsatzplus. Mit kontinuierlichem Trendscouting zu Konzept- und Aktionsthemen hat das Unternehmen die Entwicklung neuer Produkte und Geschmackserlebnisse vorangetrieben – etwa mit Länderthemen, dem Ausbau des Veggie-Angebotes sowie High-Protein- oder Streetfood-Angeboten.
Digitale Angebote und Apps für Kunden
Die Weiterentwicklung digitaler Angebote und Möglichkeiten gewann im Berichtsjahr erheblich an Dynamik. Schon in den Vorjahren war Digitalisierung für die apetito AG Konzerngesellschaften ein Fokusthema. „Unsere Online-Shops, unser Kundenportal und unsere Apps verzeichnen so hohe Umsatz- und Nutzerzahlen wie nie zuvor. Mit unseren Online-Shops für die Verpflegung von Senioren zuhause haben wir 2020 unseren Umsatz verdoppelt“, berichtet der Vorstandssprecher.
Aktuell steht eine App im Bereich der Landhausküche für Angehörige und Senioren kurz vor der Liveschaltung. Neben der Bestellmöglichkeit wird sie ein hohes Maß an Sicherheit – vor allem auch für die Angehörigen – bieten. So kann der Menükurier über die App bestätigen, dass das Essen angekommen ist und es dem Elternteil gut geht.
Rund 5 Millionen Euro investierte der apetito AG Konzern 2020 in Digitalisierungsprojekte. „Wir treiben kontinuierlich die digitale Transformation unserer Geschäftsmodelle voran“, sagt der Vorstandssprecher.
Corona-bedingt verlagerte sich der Austausch mit Kunden und Interessenten zunehmend auf digitale Kanäle. So entstanden beispielsweise völlig neue Online-Seminarangebote, die von den Kunden intensiv genutzt wurden. Inzwischen hat apetito über 900 Teilnehmende online geschult. Eine virtuelle Messe-Plattform wurde im Berichtsjahr entwickelt, die im ersten Quartal des laufenden Jahres Premiere hatte.
Entwicklung in der Personalarbeit
Im Berichtsjahr waren im Jahresdurchschnitt insgesamt 4.749 Mitarbeitende für die Unternehmen des apetito AG Konzerns tätig (Vorjahr: 4.326). Davon arbeiteten 2.756 in Deutschland, 1.993 in den anderen internationalen Gesellschaften. Im Fokus der Personalarbeit im apetito AG Konzern stand neben dem Gewinnen und Entwickeln von Mitarbeitern die Digitalisierung. Rund um das Thema Recruiting und Ausbildung hat der Konzern neue Akzente gesetzt und in Deutschland beispielsweise eine virtuelle Bewerberplattform realisiert. Darüber hinaus wurden diverse Nachhaltigkeitsinitiativen umgesetzt – die apetito AG erhielt dafür unter anderem die Zertifizierungen „Fair Company“ und „Faire Ausbildung“.
Klare Ziele für Nachhaltigkeit gesetzt
Den Schwerpunkt in Sachen Nachhaltigkeit legt der apetito AG Konzern auf Themen wie Klimaschutz, Menschenrechte, die Herkunft von Zutaten oder auch das Optimieren von Verpackungen. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie sind konkrete Ziele definiert und formuliert worden, die einen relevanten Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten.
„Wir leben ein aktiv orientiertes Umweltmanagement, das alle Unternehmensbereiche und Mitarbeitende einbezieht. Dadurch erreichen wir eine hohe Sensibilität für den Umweltschutz und stellen einen schonenden Umgang mit kostbaren Ressourcen sicher“, sagt Hildebrandt. Bereits seit 2017 hat das Unternehmen zu 100 Prozent Grünstrom an allen deutschen Standorten. „Für dieses Jahr haben wir uns unter anderem vorgenommen, in Rheine zu 100 Prozent klimaneutral zu kochen“, umreißt der Vorstandssprecher eines der Ziele.
Alle internationalen Produktionsstandorte des apetito AG Konzerns haben eigene Nachhaltigkeitsstrategien: Mit Hilfe von Science Based Targets, einer wissenschaftlich fundierten Methodik, entwickelte zum Beispiel die britische Tochtergesellschaft unternehmerische Klimaziele, die im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen stehen und somit zur Begrenzung des Anstiegs der Erderwärmung auf unter 2 °C bzw. 1,5 °C beitragen.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021
Für das Geschäftsjahr 2021 strebt der apetito AG Konzern eine positive Geschäftsentwicklung an. „Wir glauben, dass wir gestärkt und mit neuem Schwung den Hochlauf in den Märkten mitgestalten können. Die stärkere Nachfrage im B2C-Bereich wollen wir festigen. Dort haben wir gerade in der operativen Leistung und in der Marktbearbeitung einen Sprung gemacht. Den nimmt uns keiner weg, darauf sind alle stolz“, blickt Guido Hildebrandt nach vorne. „All unsere Planungen bleiben allerdings unsicher und sind angesichts der anhaltenden Pandemie abhängig von den Rahmenbedingungen.“
Die wesentlichen Finanzzahlen des apetito AG Konzerns im Überblick
– apetito AG und Tochtergesellschaften – |
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2020 | Vorjahr | Veränderung | |
Umsatz | 792 Mio. € | 741 Mio. € | + 6,9 % |
Jahresüberschuss nach Steuern | 50 Mio. € | 47 Mio. € | + 6,4 % |
Operativer Cashflow |
69 Mio. € | 106 Mio. € | – 34,9 % |
Investitionen | 32 Mio. € | 51 Mio. € | – 37,3 % |
Bilanzsumme | 548 Mio. € | 523 Mio. € | |
Eigenkapitalquote | 73 % | 71 % |